There was an interesting article in the biggest German weekly magazin, "Der Spiegel"" which I copied from a german board. It basically writes about the beginnings of Mr. Son (btw I did not know, that he is of Korean origin) The article also says that his empire is somewhat risky, since he finances his new ventures mostly with stocks. This article reaches millions of readers and could help to get Softbank more known throughout the german speaking community. Good investing. Hans
Mr. Japan.com
Fast unbemerkt hat Masayoshi Son, Gründer der Firma Softbank, den größten Internet-Konzern Asiens aufgebaut. Damit ist sein Ehrgeiz noch lange nicht gestillt.
Der Einhundert-Millionen-Dollar-Deal war fix eingefädelt: Bei Pizza und Cola, auf dem Fußboden seines Hotelzimmers im Silicon Valley hockend, bot der freundliche Geschäftsmann aus Tokio den jungen Gründern des damals fast unbekannten amerikanischen Internet-Anbieters Yahoo sein Geld an. Eine Beteiligung von 30 Prozent würde er gern übernehmen. Jerry Yang und David Filo sie hatten erst wenige Monate zuvor ihr Hochschulstudium beendet konnten ihr Glück kaum fassen. Sie hielten den Asiaten anfangs für völlig verrückt. Aber da sie dringend Geld brauchten, willigten sie schnell ein.
Das war im Frühjahr 1996. Inzwischen ist Yahoo an der Wall Street mehr als 30 Milliarden Dollar wert. Und der risikofreudige Investor aus Tokio, den im Silicon Valley jetzt niemand mehr für übergeschnappt hält, stieg zu einem der reichsten Männer Japans auf: Masayoshi Son, 42, Gründer und Präsident der japanischen Internet-Firma Softbank.
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Der gewinnträchtige Einstieg in das amerikanische Zukunftsunternehmen Yahoo war für Son nur der Anfang einer langen Einkaufstour. Denn der rastlose Unternehmer, der Milliarden-Geschäfte noch immer am liebsten beim Imbiss oder übers Telefon abwickelt, hat Großes vor: Mit Hilfe des Internet will er das größte Firmenkonglomerat der Welt aufbauen.
Sons Vorbild sind Japans einstige "Zaibatsu" die riesigen Firmenkolosse wie Mitsui, Mitsubishi oder Sumitomo, die bis Ende des Zweiten Weltkriegs jeweils noch unter einem Dach vereint waren. Mit seinem "Zaibatsu" Softbank will Son das Geschäft im Cyberspace beherrschen.
Während die Welt vor allem Amerikaner wie Microsoft-Gründer Bill Gates als Helden des digitalen Zeitalters bestaunt, kauft der Außenseiter aus Asien ein bemerkenswertes Imperium von Internet-Beteiligungen zusammen vom Online-Broker bis zum Autohändler. In den USA kontrolliert er über sein Aktienkapital 100 Internet-Neugründungen, in Japan 20. Der Boom der Internet-Aktien blähte den Börsenwert seines Vermögens auf rund 20 Milliarden Dollar.
Die Cyber-Welt horcht auf: Ausgerechnet von Japan aus, das die digitale Revolution der neunziger Jahre verschlief, will einer das Internet erobern? Haben die Unternehmen des Landes nicht genug damit zu tun, von ihrer langjährigen Krise zu genesen? Und überhaupt: Wer ist Son?
Der Mann war schon immer ein Außenseiter, und das erklärt auch, warum er gerade während der Japan-Krise so steil aufstieg. Von den uniformierten Firmenbossen des Landes, die meist von heimischen Elite-Universitäten stammen, unterscheidet sich der schmächtige Mann mit der leisen Stimme schon durch seine Herkunft: Er stammt aus der in Japan diskriminierten koreanischen Minderheit.
Seine Familie schlug sich mit Schweinezucht und dem Betrieb von Spielhöllen durch ehrenwertere Jobs waren Koreanern in Japan häufig verwehrt. Auf dem Schulweg bewarfen Nachbarjungen Son mit Steinen.
Schon als Zehnjähriger büffelte der Außenseiter wie besessen: Er wollte den Wunsch seines Vaters erfüllen, "in Japan die Nummer eins zu werden". Mit 16 ging er von der Schule ab, um im kalifornischen Berkeley Englisch zu lernen und später die Uni zu besuchen. In den USA legte Son auch seinen japanischen Namen Yasumoto ab. Aber seinen Ehrgeiz, es den arroganten Japanern zu zeigen, behielt er.
Jeden Tag zwang sich der paukwütige Student, fünf Minuten über Erfindungen nachzudenken. Das Grübeln half: Son entwarf ein Taschen-Übersetzungsgerät, das er von einem US-Professorenteam entwickeln ließ.
Damals probierte der Student erstmals das Geschäftsprinzip, mit dem er als Unternehmer Milliarden verdient: Son schiebt neue Projekte an die Ausführung überlässt er anderen.
Das Patent für die Erfindung verkaufte Son für eine Million Dollar an den japanischen Elektronikhersteller Sharp. Von dem Geld baute er ab 1981 in Japan die Software-Firma Softbank auf, die auch heute noch 70 Prozent der Software in Japan vertreibt.
Seinen ersten großen Vorstoß ins Ausland wagte Son 1994: Für rund 3,1 Millionen Dollar kaufte er den US-Verlag für Computerzeitschriften Ziff-Davis. Mit der Neuerwerbung wollte er erst den Weltmarkt für solche Magazine erobern. Doch das Internet überschattete bereits die Zukunft gedruckter Medien. Also warf Son sich auf das Internet und setzte mit Yahoo auf einen der Gewinner.
Seitdem wendet der Softbank-Chef stets dasselbe Erfolgsrezept an. Früh pumpt er Risikokapital in kleine, aber aussichtsreiche kalifornische Internet-Neugründungen wie etwa David Bohnetts Geocities. Dann verfrachtet er die Ideen seiner Partner als Joint Venture nach Japan.
So gründete Son schon 1996 Yahoo Japan mit einem Startkapital von nur 3,5 Millionen Dollar inzwischen ist die Firma an der Börse rund 7,3 Milliarden Dollar wert. Kaum ein Monat vergeht, ohne dass Son mit amerikanischen Geschäftsleuten ein neues Gemeinschaftsunternehmen in Tokio ankündigt.
Vorbei sind die Zeiten, als das Miti das mächtige Ministerium für Internationalen Handel und Industrie ihn empört aus einem Beratergremium warf, weil Son die nationalistische Hightech-Politik des Ministeriums kritisierte. Nun ahnt selbst Premier Keizo Obuchi, dass Japan nur nach US-Rezepten Anschluss ans Internet finden kann: Regelmäßig lädt er Son zum Essen ein und lauscht dessen Visionen.
Mit Yahoo besetzte Son ein sogenanntes Portal zum Internet, durch das die Netz-Benutzer zu einzelnen Web-Seiten surfen. Wie ein Torwächter will Son Internet-Kunden mit seiner Suchmaschine Yahoo vor allem zu eigenen Internet-Firmen lotsen: Mit dem US-Riesen Microsoft will er Autos online verkaufen; mit E*Trade, dem drittgrößten Online-Broker der USA, will er Wertpapiere handeln, mit der Ladenkette Seven-Eleven Bücher. Schon jetzt beherrscht Son in Japan rund zwei Drittel der Online-Dienstleistungen.
Dabei kommt dem Internet-Pionier der radikale Wandel zugute, der das zweitgrößte Industrieland neuerdings erfasst hat: In zehn Jahren, schätzt die Regierung in Tokio, werde das Volumen des elektronischen Handels in Japan auf rund 50 Billionen Yen steigen (845 Milliarden Mark).
Vor allem der verkrustete Finanzsektor des Landes zittert vor der Online-Revolution. Denn nach und nach reißt die Regierung bürokratische Schutzmauern um Banken, Broker und Versicherer ein: Der Branche droht ein Preiskampf, den am Ende das Internet entscheiden dürfte. Dort lauert Son bereits mit seinen Finanz-Joint-Ventures in den Startlöchern.
Aber noch ist unklar, ob Mr. Japan.com nicht vorzeitig die Puste ausgeht. Denn Son finanziert seine rastlose Online-Shoppingtour vor allem mit riesigen Buchgewinnen, die ihm der Höhenflug der Yahoo-Aktie an der Wall Street beschert.
Doch die Blase könnte irgendwann platzen, zumal Yahoo 1998 mit seinem eigentlichen Geschäft nur einen relativ mickrigen Gewinn von 25,6 Millionen Dollar einfuhr.
Son weiß, dass er mit dem Internet solides Geld verdienen muss. Um die schleppende Verbreitung des neuen Mediums in Japan zu beschleunigen, plant er weitere verwegene Investitionen: Mit der amerikanischen Hightech-Börse Nasdaq will Son in Japan einen neuen Aktienmarkt gründen, der jungen Internet-Firmen den Zugang zum Kapital erleichtern soll. Die träge Tokioter Börse erschwert Jungunternehmern noch immer den Start.
Auch eine weitere Hürde für das Internet will Störenfried Son beseitigen: die hohen Telefongebühren, die der Fernmelderiese NTT den Internet-Nutzern abknöpft. Mit Microsoft und dem japanischen Stromversorger Tokyo Electric will er künftig auf eigenen Telefonnetzen Billiggebühren für Netznutzer anbieten.
So flink wie im Silicon Valley kann Son in Tokio allerdings nicht die Geschäftskultur aushebeln. Langjährige Beziehungen zählen hier immer noch mehr als kurzfristige Profite.
Wohl nicht zufällig hievte Son Söhne prominenter japanischer Unternehmer auf die Chefsessel wichtiger Softbank-Firmen darunter auch den Spross eines früheren NTT-Bosses.
Seine Vorbilder sind mittelalterliche japanische Kriegerfürsten, und seine Strategie reicht weit in die Zukunft: "In 300 Jahren", sagt er, "wird sich der Umfang meiner Infrastruktur erst so richtig als Stärke erweisen."
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