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To: high.hopes who wrote (4120)2/25/2000 1:25:00 AM
From: Hans U. Tschanz  Read Replies (1) | Respond to of 6018
 
"Son bald reichster Mann der Welt" (in German) from today's Tages-Anzeiger, one of the leading newspapers in Switzerland
Konkurrenz für Bill Gates
Mit der Übernahme der 100 Jahre alten Nippon Credit Bank wird der Japaner Masayoshi Son reichster Mann der Welt.

Von André Kunz, Tokio

Masayoshi Son, der Begründer der Internet-Investmentfirma Softbank, feierte am Donnerstag gleich mehrere Siege. Die Tokioter Finanzaufsicht (FRC) erlaubte ihm, über einen Aufsehen erregenden Kauf zu verhandeln. Der 47jährige Internetinvestor darf exklusiv über die Übernahme der 1998 verstaatlichten Nippon Credit Bank (NCB) verhandeln. Mit diesem bisher grössten Deal setzt Son dazu an, Bill Gates als reichsten Mann der Welt abzulösen.

Gleichzeitig dürfte der koreanischstämmige Softbank-Chef einen heimlichen Triumph feiern, weil er mit der NCB eine Traditionsbank übernimmt, die vor genau 100 Jahren zur Finanzierung der Kolonialisation Koreas gegründet wurde.

Früher eine der besten Adressen
Für die japanische und auch globale Finanzindustrie ist die angekündigte Übernahme von NCB ein Weckruf: Erstmals kauft ein junges Internetunternehmen eine der bisher grössten und ältesten Banken auf. Die Nippon Credit Bank ist zwar für die japanische Finanzindustrie kein Ruhmesblatt, ging sie doch wegen zu hoher Verschuldung vor zwei Jahren in die Hände des Staates über. Allerdings verfügt die Bank noch immer über ein ausgezeichnetes und nobles Kundennetz und galt bis vor ihrem Sturz als eine der besten Adressen Japans.

Softbank hat für die Akquisition ein Konsortium mit dem Sachversicherer Tokio Marine & Fire und dem Leasingunternehmen Orix gegründet. Sie werden die ausstehenden Aktien der NCB von der staatlichen Depositenversicherung für den symbolischen Preis von einer Milliarde Yen (14,7 Mio. Fr.) kaufen und darauf 100 Mrd. Yen (1,47 Mrd. Fr.) für die Rekapitalisierung der Bank investieren.

Zugleich wird der Staat für 240 Mrd. Yen (3,52 Mrd. Fr.) Vorzugsaktien kaufen und so eine Beteiligung von 33% an der neuen Bank halten. Wie die Finanzaufsicht ausgerechnet hat, belaufen sich die gesamten Schulden der Bank auf gigantische 3,2 Bio. Yen (47,04 Mrd. Fr.), für die der japanische Steuerzahler aufkommen muss.

"Mit dieser Übernahme vervollständigt Softbank seine strategische Ausrichtung im Internetbusiness", erklärt Akira Ishihara, Finanzanalyst des Wertpapierhauses Japan Securities. Softbank hält bereits in zehn anderen wichtigen Internet-Finanzdienstleistungsfirmen Mehrheitsbeteiligungen. Das Angebot reicht von der Versicherung bis zur Finanzplanung eines Unternehmens, von der Kreditkarte bis zum Autoleasing, Aktien- und Devisenhandel und Anlagefonds. Mit NCB im Portefeuille erhält Son nun Zugang zu einer ausgesucht noblen Kundschaft in Japan und eine begehrte Banklizenz.

Masayoshi Son will die Internetrevolution aber noch weiter führen und plant für Juni die Lancierung einer zweiten Technologie-Börse in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Nasdaq. Mit dieser Neuerung will er die Unternehmensfinanzierung Japans auf den Kopf stellen. Sie war seit dem Zweiten Weltkrieg ausschliesslich von den Banken beherrscht. "Japanische Jungunternehmer hatten früher fast keinen Zugang zu Kapital. Das soll sich nun ändern. Unternehmen können ab jetzt wählen, ob sie zur Bank gehen wollen oder direkt an den Kapitalmarkt", erklärte Son kürzlich an einem Vortrag über die neue Technologiebörse.

Der König der japanischen Internetinvestoren, der 1981 im Alter von 28 Jahren Softbank gründete, hat inzwischen Beteiligungen in mehr als 300 Technologiefirmen rund um den Globus. Gemessen am aktuellen Aktienpreis von 166 000 Yen für die Softbank-Aktie, ist Son mit seiner 38%-igen Beteiligung der zweitreichste Mann der Welt. Sein Vermögen wird auf 74 Mrd. $ geschätzt. Legt heute Freitag die Softbank-Aktie nochmals 5,7% zu wie am Donnerstag, dann überholt Son den Microsoft-Begründer Bill Gates als reichsten Mann. Gates Vermögen wird derzeit auf rund 76 Mrd. $ geschätzt.

Einfaches Rezept
Mit der Übernahme der Kontrolle über die Nippon Credit Bank gelingt es Son, auch ins Establishment vorzustossen. Zentral für den Erfolg war sein Zusammenspannen mit Yoshitaka Kitao, einem jungen, ambitiösen Investmentbankier von Nomura und dem heutigen Finanzchef von Softbank.

Kitao erklärte Son im Jahre 1995 das Grundprinzip: Zahle die Bankschulden zurück und geh direkt an den Kapitalmarkt. Damit begann der Aufstieg Softbanks vom kleinen Verlagshaus für Computerzeitschriften zum gobalen Internetkonglomerat.