(German) - Status in Switserland - 'Protokoll der 9. Sitzung der User Group CHIG2000
Ort: Zrich Versicherung, Zrich
Zeit: 1998-06-29, 09.00 Uhr - 16.00 Uhr
Die Herren E. Ishak, Zrich Versicherung, und G. Knolmayer begrssen die Teilnehmer zum heutigen Treffen.
1. Genehmigung des Protokolls
Das am WWW unter
ie.iwi.unibe.ch
verfgbare Protokoll der 8. Sitzung wird einstimmig genehmigt.
2. Stellungnahme von Herrn Dr. Ulrich Grete, Delegierter des Bundesrates fr das Jahr 2000
Herr Grete wird seine T„tigkeit offiziell am 1. Juli 1998 antreten. Hauptaufgaben seiner T„tigkeit sieht Herr Grete in einer Rolle als Verteiler und šbersetzer von Informationen und als Ombudsman. Herr Grete vertritt die Auffassung, dass permanente Nachfragen volkswirtschaftlich nicht sinnvoll sein k”nnen und fordert statt dessen eine proaktive Kommunikationspolitik der Gesch„ftsleitungen. Hauptadressatenbereiche werden kleine und mittlere Unternehmen sein, die insbesondere die Risiken in Embedded Systems untersch„tzen wrden, sowie die Verwaltungen. Es sollte ein Netz von Informationen bereitgestellt werden, ohne einen periodischen Verwaltungsaufwand zu provozieren. In der Diskussion werden m”gliche rechtliche Schritte und die Abwehr gesamtgesellschaftlich unerwnschter Verhaltensweisen er”rtert. Insbesondere wird auch die Errichtung einer Zertifizierungsstelle und der sinnvolle Umfang einer Katastrophenplanung er”rtert.
3. Jahr 2000-F„higkeit von Netzen a) Vortrag der Herren Ruedi Wegmann und Nigel Hawthorn von 3COM
Es wird zun„chst das Produktespektrum von 3COM (ca. 6'000 aktive Produkte, 10'000 Produkte, die in den letzten 3 Jahren angeboten worden sind) skizziert. Insbesondere wird auch auf Probleme verwiesen, die mit Akquisitionen zusammenh„ngen. Die Produkte werden in folgende Klassen eingeteilt:
Produkte, die keine Datums- /Zeit-Funktion besitzen. Produkte, die Datums- /Zeit-Funktionen haben und getestet wurden.
Dabei ist zu unterscheiden zwischen Produkten:
- die ohne weiteres Jahr 2000 kompatibel sind - die mit kostenlosen Updates Jahr 2000 kompatibel gemacht werden k”nnen - die mit kostenpflichtigen Updates Jahr 2000 kompatibel gemacht werden k”nnen.
Getestete Produkte, die nicht Jahr 2000-f„hig gemacht werden k”nnen.
Produkte, bei denen der Test
- noch nicht abgeschlossen ist
- nicht erfolgen wird, weil diese Ger„te zu alt sind.
Fr Juli 1998 wird eine Neuorganisation der WWW-Pr„sentation von 3COM
3com.com
in Aussicht gestellt. Vom Web k”nnen an der amerikanischen Rechtsordnung orientierte Gew„hrleistungsaussagen und Produktezertifikate mit elektronischer Unterschrift abgerufen werden. 3COM bietet u.a. einen Audit-Service beim Kunden an. Demn„chst sollen auch Aussagen ber den Stand der Prozesse, mit denen die internen Systeme von 3COM Jahr 2000-f„hig gemacht werden, am Web ver”ffentlicht werden.
In der Diskussion zeigt sich, dass rund 85 % der Systeme von den Referenten so eingesch„tzt werden, dass sie entweder keine Jahresangaben verwenden oder Jahr 2000-f„hig sind. Die M”glichkeit, dass Kunden individuelle Anpassungen der Betriebssysteme vorgenommen h„tten, um dennoch einen Zeitbezug herstellen zu k”nnen, erscheint unrealistisch.
b) Vortrag von Stefan Ruoss, CISCO
CISCO habe sich stets an Networking Standards gehalten. Das Jahr 2000-Problem werde in vier Phasen gel”st, wobei die T„tigkeiten Anfang 1997 begonnen haben:
Assessment
Planung und Implementation
Zertifizierung durch ITAA (im Februar 1998)
Millennium Recovery Plan
Die Compliance-Tests seien mittlerweile fr 85 % des Produktespektrums durchgefhrt worden; die Ergebnisse k”nnen am WWW unter
cisco.com
abgerufen werden.
CISCO wird in der Schweiz die Kunden informieren, die nach den vorliegenden Unterlagen nicht Jahr 2000-f„hige Ger„te im Einsatz haben. 3COM plant dies zur Zeit eher nicht.
4. Mitteilungen
Herr Borja, Revisuisse Price Waterhouse, berichtet ber Aktivit„ten der IG2000, insbesondere ber Medienarbeit (MTW Fernsehsendung) und Vorst”sse im politischen Bereich. Eine Zertifizierung von Systemarchitekturen erscheint wegen deren hoher Individualit„t kaum machbar. Es wird in Betracht gezogen, eine Sub-User-Group zu Embedded Systems einzurichten. Ferner wird ber die Vorgehensweise der Revisoren bei Prfung des Jahresabschlusses 1997 berichtet. G. Knolmayer wird mit Herrn Sutter von Revisuisse Price Waterhouse nochmals wegen einer Abstimmung knftiger Aktivit„ten Kontakt aufnehmen.
G. Knolmayer berichtet anhand von Unterlagen ber den endgltigen Text der "Erkl„rung von Ostermundigen", ber (m”glicherweise versp„tete) Projekte in Gemeinden und Kantonen und verweist auf eine WWW-Seite, aus der Fehlerwahrscheinlichkeiten in Abh„ngigkeit von der Zahl der miteinander verbundenen Applikationen abgeleitet werden:
cio.com
Er weist ferner darauf hin, dass sich die Compliance-Definition der British Standards Institution mittlerweile in Europa als Standard durchsetzt. Der Text ist von
bsi.org.uk
abrufbar. G. Knolmayer berichtet ferner, dass Ed Yardeni, der Chef”konom in der Deutschen Bank Securities, am 30. Juni 1998 die Wahrscheinlichkeit fr eine Jahr 2000-bedingte Rezession auf 70 % erh”hen wird. Vor einem Jahr war dieser Wert noch mit 30 % angegeben worden.
yardeni.com
Ferner wird auf zwei internationale Grossveranstaltungen
Year 2000 and EURO Summit, Rom, 1998-10-15 bis -16.
y2k-summit.com
und
Pan European Year 2000 Conference & Expo in Deutschland (Giga Group), 1998-12-01 bis -03 verwiesen.
Ferner wird eine systematische Darstellung von Vorgehensweisen beim Date Aging und eine sehr pessimistische Einsch„tzung der aus dem Jahr 2000 resultierenden Konsequenzen einer ITAA-Umfrage in den USA dargestellt. Schliesslich wird darauf verwiesen, dass ausgew„hlte Ergebnisse der Jahr 2000-Umfrage des IWI Bern auch auf amerikanischen Servern bereitgestellt wurden:
y2ktimebomb.com
5. Erfahrungsbericht der TeilnehmerInnern zum Stand ihrer Jahr 2000-Projekte
Fr den Bund stellt Herr Bruno Hofer, pers”nlicher Mitarbeiter von Herrn Bundesrat Villiger, den Stand der Aktivit„ten im Bund dar. Es wird eine dezentrale L”sung durch die Amtsstellen angestrebt. Neben dem Jahr 2000-Delegierten, Herrn Dr. Grete, existiert ein Jahr 2000-Ausschuss, in dem jedes Departement vertreten ist. Probleme bestehen durch das "Milizsystem", in dem sich zu wenige Personen vollamtlich dem Problem widmen k”nnen, unklaren Verantwortlichkeiten sowie im Bereich der Schnittstellen z.B. zu den Kantonen. Am 29. Juni 1998 soll eine Pressemitteilung ber das Resultat einer Untersuchung bei der Bundesverwaltung vorgelegt werden. Der Bundesrat wird sich am 1. Juli 1998 mit diesem Themenkreis besch„ftigen.
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