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To: TokyoMex who wrote (5289)10/5/1998 4:15:00 AM
From: TokyoMex  Read Replies (1) | Respond to of 119973
 
Die Welt

G 7 wollen globale Rezession verhindern
Zustimmung für Notfonds des IWF - Bundesbank-Chef Tietmeyer warnt vor Katastrophenstimmung

WELT-NACHRICHTENDIENST
Washington - Die sieben führenden Industriestaaten (G 7) planen gemeinsame Schritte, um eine globale Rezession zu verhindern.
Auf ihrer Tagung über die Lage der Weltwirtschaft stimmten die Finanzminister und Notenbankchefs in Washington grundsätzlich
einer Initiative des US-PräsidentenBill Clinton zu, das Verfahren zur Bereitstellung von Notkrediten durch den Internationalen
Währungsfonds (IWF) zu beschleunigen.

Die Einzelheiten der Maßnahmen sollen von einer Arbeitsgruppe unter Führung von Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer
ausgearbeitet werden.

Nach ihren Beratungen veröffentlichten die Minister und Zentralbankchefs eine Erklärung, in der sie "die Bedeutung einer
intensivierten Zusammenarbeit an diesem Scheidepunkt" hervorhoben.

"Obwohl das Wachstum in unseren Ländern bisher insgesamt Bestand hatte, stellt der Abschwung in Asien und auf anderen
Märkten ein zunehmendes Risiko für unsere Wirtschaft dar", erklärten die G 7.

Vor allem Japans Lage sei zunehmend schwieriger geworden. Eine Erholung des Landes sei von entscheidender Bedeutung für
Asien und den Rest der Welt.

An Rußland erging die Warnung vor einer Inflation, falls die Pläne zum Drucken neuer Rubel umgesetzt würden. Der
Siebenergruppe gehören die USA, Japan, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Italien und Deutschland an.

Bundesbankchef Tietmeyer sagte, die kräftigen Kursverluste der vergangenen Tage an den Börsen rechtfertigten noch keine
"Katastrophenstimmung". Am Freitag hatte der Absturz der Weltbörsen auch am deutschen Aktienmarkt einen der dramatischsten
Einbrüche der letzten zehn Jahre ausgelöst. Der New Yorker Aktienmarkt schloß nach einem zwischenzeitlichen Einbruch wieder
deutlich fester.

IWF und Weltbank haben sich unterdessen für weitere Zinssenkungen in den USA und Europa ausgesprochen. In Deutschland ist
daraufhin ein Streit über die künftige Geldpolitik entbrannt.

Die Parteivorsitzenden von SPD und Grünen, Oskar Lafontaine und Jürgen Trittin, unterstrichen in Bonn die
Zinssenkungsforderung des IWF an die europäischen Notenbanken. Diese Forderung bedeute keinen Eingriff in die Autonomie
von Bundesbank oder Europäischer Zentralbank (EZB).

Tietmeyer erteilte hingegen den Forderungen nach einer Zinssenkung in Deutschland eine Absage. Die deutschen Leitzinsen seien
bereits auf einem "Rekordniedrigniveau".

© DIE WELT, 5.10.1998